hinter jedem vorhang

hinter jedem vorhang. wo wir mundraub begingen
an unseren körpern den funken überspringen ließen.
trug ich morgengrauen schulterfrei und wickelte meine
fluchtreflexe um deine finger. wenn du fort warst. hab
ich unentwegt zukunft inhaliert. eine drift. der wir nicht
ausweichen können. irgendwann. am ende. außer für
ein paar lichte momente. ist sie wie wimmelbilder. auf
denen wir nach uns suchen und niemals. versprich mir.
niemals den kopf einziehen. es sei denn bis mitten
ins herz. als lagerten dort vorzeitliche ruder. mit denen
wir auch in geschlossenen räumen ins freie hinaus und
eintauchen können in unsere unsterblichkeitsermittlungen
beim frühstück. und wir reden. als ginge es um die
zwergfledermäuse im schuppen hinterm haus. und wie
sie ihre ohren im schlaf unter die flughaut legen und
dabei aussehen wie entschwundene engel

Zuerst erschienen in:
zugluft der stille / schneeminiaturen (edition offenes feld, 2022)


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