Weißer
Der Mann über mir ist skrupellos, mit seinen kleinen unversöhnlichen Geräten, die dafür gemacht sind, Löcher zu bohren, und Fülle zu entfernen. Jetzt ist er schon die untere Reihe durchgegangen, 12 Löcher hat er schon gemacht, 12-mal meinen hart erarbeiteten Kalk gewaltsam weggekratzt, und einmal zu viel, zu weit oben, zu weit daneben in mein Fleisch eingedrungen. 13 Löcher und eine rote Flüssigkeit, die zum Glück mit dem lärmenden Sauger eingesammelt wird und die Ausbreitung im Rest des Mundes, die rote Einfärbung des durchsichtigen Speichels verhindern kann. Jetzt kratzt er hin und her, ganz hinten bei den Backenzähnen, und er kratzt mit einer entschiedenen Planlosigkeit, mit einem gesteuertem Unfug, ganz so wie wenn ich Menschen skizziere, wenn ich etwas andeuten will, ihren Umriss vielleicht, mich aber nicht auf eine Linie festlegen will, mich auf gar nichts festlegen will, den Bleistift über möglichst viel weiß schweifen lasse ohne die Grundform zu verlieren, genauso kratzt er- er im weißen Kittel, an möglichst viel weiß in meinem roten Mund ohne die Grundform meiner 24 weißen Gewächse aus der roten Masse zu verlieren. Um sie noch weißer zu machen als davor. Um den Gelbstich in einer weiß-roten Farbpalette zu vermeiden.