Vom Schweigen
Hören wir also auf zu sprechen, um auch diese Stille in uns aufzunehmen und zu garen in immer dunkleren Wüstenschatten, wo ein Kobold noch auf unserer Schulter tanzt. Im Dienste der Wiederholung ruft er uns Binsenweisheiten ins Ohr, sodass es gar dröhnt wie ungeheuerlich. Und wir drehen uns dabei im Kreise, physisch tatsächlich und vor Ort, da wo die Schatten dunkler werden, wenn sie sich aufeinanderlegen; da wo das Geräusch der Stille in uns fährt im Begehren uns gänzlich aufzusaugen, um die Zeit vor unseren Tränen zu retten; um nicht auch zuletzt in unser Ohr einzudringen und mit einer Beharrlichkeit das Getöse zu entfachen, das bisher nur als winziges Fiepsen, als embryonaler Auftakt in unserer’m Innern schwang – hin und her, recht langsam und doch jeden Moment bereit das Abscheuliche zu entblößen, aufzureißen und auszuscheiden, wo es sodann noch als Rest zurückbleibt, kreischend in den Raum hinein, der zu müde ist, den Schall noch zu tragen; zu trocken, das Blut noch im Flusse zu halten; zu glatt, um noch Sagbares zurückzulassen.