Literarischer Kaffeeklatsch

Eine Veranstaltung von formAD e.V. und Pigeon Publishing

Am 17.11. haben wir einen literarischen Kaffeeklatsch in der Chapel abgehalten – vielen Dank an alle Mitwirkenden! Organisiert haben wir die Veranstaltung mit Christian Buck von formAD e.V., die das Event auch möglich gemacht haben. 

Die kurzen Lesungen unserer Autor:innen Sofie Morin, Anne Richter, Dennis Mizioch und uns (Charlotte Döhrmann & Jonas Spies) fanden in großer Kaffeerunde statt: direkt am Tisch und ohne weiteres Brimborium, außer rauen Mengen an Kuchen, den die Besucher:innen und Veranstalter:innen mitgebracht hatten. Wir haben es sehr genossen, mal keine große Differenz zwischen Lesenden und Hörenden zu spüren, sondern alle beisammen zu sitzen und die Literatur in die Alltagsgespräche einzustreuen. Ein wirklich warmer und herzlicher Novembernachmittag in dieser stimmungsvollen Location!

Neben unserer Katteetafel waren ausdrucksstarke Porträts von Heidelberger Autor:innen ausgestellt, fotografiert von Christian und unterstützt von der Stadtbücherei Heidelberg und dem Kulturamt. Einige der Werke könnt ihr im Wechsel dauerhaft auf der Empore der Stadtbücherei sehen. Die komplette Ausstellung „Gesichter der Literaturstadt Heidelberg“ ist noch bis zum 28. Dezember dort zu entdecken.

Die nächsten 2 Lesungen für den Winter/Frühling 2025 sind übrigens schon in Planung! Für mehr Infos könnt ihr euch gern beim Newsletter anmelden oder uns auf Instagram folgen.

© Fotografie: Christian Buck
Instagram | Website

Wie kam es eigentlich zu diesem Event?

Im Juni hatten wir eine Lesung im Heidelberger Hbf, bei der Christian als Fotograf dabei war. Ein paar Wochen später hat er uns angesprochen, ob wir uns nicht mal bei einer Vernissage zusammensetzen wollen und ein anstehendes Event besprechen. Getroffen haben wir uns direkt in der Chapel, einer ehemaligen Kapelle der Army hier in Heidelberg, die zu einem Ort für Stadtkultur umgebaut worden ist. Umgeben von Bambusfahrrädern (der derzeitigen Kunstausstellung) dachten wir uns, dass wir hier auf jeden Fall ein Event starten müssen. Christian plante mit dem Verein ein ganzes Literaturwochende – am Freitag ein Musikabend von enjoy jazz, am Samstag Shared Reading und eine Lesung von Maria Hoffmann-Dartevelle und unseren Literarischen Kaffeeklatsch am Sonntag als Abschluss.

Christian hatte uns explizit gefragt, ob wir mal andere Formate ausprobieren wollten als die klassische Wasserglaslesung, wo eine:r vorne sitzt und liest und sonst eigentlich nichts passiert. Wir lieben zwar Lesungen, fanden aber irgendwie schon immer, dass so eine klassische Lesung gleich zwei Arten von Separation von Autor:in und Publikum aufmacht: die:der Autorin spricht irgendwo pastoral und belehrend zum Fußvolk, andererseits kann sie:er auch von den “normalen” Leuten exotisiert und wie ein Zirkusclown begafft werden. Beides hierarchisierte Trennungen, die doch gar nicht den Charakter von Kunst und Literatur widerspiegeln, die immer mitten im Leben passieren, davon berichten, damit arbeiten, und deshalb auch Einzug auf Augenhöhe in das Leben der Leute haben sollten – egal, ob man selbst Kunst macht oder nicht.

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Der stille Senf singt

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